Dienstag, 2. August 2016

Thesen zur Fastenaktion

  1. Im Kampf gegen Atombomben sind Soldaten unsere potentiellen Verbündeten.
    Wie findet das seinen Ausdruck?
    Das betrifft auch die eigene Umkehr, indem Amt und Person sowie die Institution Bundeswehr und die sie verkörpernden Personen getrennt und für sich wahrgenommen werden.
  2. Das Arbeitsplatz-Argument enthält einen bislang ungenutzten Spielraum:
    Es ist nicht automatisch ein Argument für den Erhalt der Atomwaffen.
    Es lässt außerdem offen, dass bei anderen oder besseren Arbeitsplätzen die Zustimmung zum Atomwaffenlager als Arbeitgeber schwinden kann.
  3. Fasten und ziviler Ungehorsam sind Geschwister.
    Sie gehören zusammen und leben getrennt. Es ist gut, wenn sie hin und wieder zusammen kommen. Das Fasten macht den Ernst deutlich, worum es geht; der zivile Ungehorsam die Dringlichkeit, dass sich etwas ändern muss - bei den Soldaten, bei Politikern, in der Öffentlichkeit, bei uns etc.
     
  4. Wie schützen wir uns vor Allmachtsphantasien des Aktivismus und vor Ohnmachtsanfällen des Grauens?
    Die Ohnmachtsanfälle können zum Verteufeln der Streitpartner führen, d. h. diejenigen, die das Atomregime unterstützen werden verteufelt.
    Allmachtsphantasien - also der Eindruck, die Aufgabe, vor der wir stehen, könnte in kurzer Zeit bewältigt werden - führt dazu, seine Macht zu verlieren, weil zu leicht übersehen wird, was jetzt schon möglich ist - und was notwendig ist für die nächsten und übernächsten Schritte, die ohne ihre Vorgänger nicht möglich sind. Allmachtsphantasien füttern auf heimtückische Weise nur die Ohnmachtsgefühle.
    Wir leben aus der Kraft der Hoffnung.
Matthias-W. Engelke - Berlin-Dahlem, den 2. August 2016

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